Tabakfabrik in Neukölln: Philip Morris entlässt 950 Mitarbeiter. Die Zigarettenproduktion wird eingestellt. So lautet eine Schreckensnachricht vom 05.09.2019 aus Berlin. Bereits am 31.07. meldete die Presse: Dresdens letzte Zigarettenproduktion ist beendet. Also keine Zigaretten mehr aus Deutschland? Als Ursache wird verändertes Konsumentenverhalten ausgemacht. Warum also die Aufregung im Blätterwald? Für uns als gesundheitsorientierte Bürger sind das erfreuliche Nachrichten.
Doch die Gewerkschaft NGG sieht das ganz anders: Die Eigentümer des Werkes haben eine moralische Verantwortung. Kurz: Mensch geht vor Marge! Das meinen wir auch: Leben und Gesundheit des Menschen sind wichtiger als Profite von Unternehmern. Aber die Gewerkschaftsbosse trauern um verlorene Arbeitsplätze und nicht um verlorene Menschenleben. Die hat das von ihnen hofierte Unternehmen auf seinem Schuldkonto.
Nun zur Politik: Philip Morris hat nicht nur die Zigarettenproduktion in Deutschland eingestellt, sie hat auch auf den Bau einer von der Politik im Voraus bejubelten großen Produktionsstätte für den Tabakverdampfer IQOS (I Quit Ordinary Smoking) in Dresden verzichtet. Die Nachfrage habe sich nicht so entwickelt wie erwartet. Sollten diese Nackenschläge die Politik nicht dazu veranlassen, den Weg in eine tabakdrogenfreie Gesellschaft zu beschreiten?
Dr. Wolfgang Schwarz 08.09.2019