In einem Beitrag der taz vom 6.7.19 wurde das Rauchen auf Kinderspielplätzen und vor Krankenhäusern verteidigt. Dagegen protestierte Johannes Spatz in einem Leserbrief, der heute in der Tageszeitung veröffentlicht wurde.
meinungsstark
Berlin ist Schlusslicht
„Rauchfrei und weltfremd“,
taz vom 6. 7. 19
In Berlin wird auf Kinderspielplätzen ständig geraucht. Das Hauptproblem dabei ist, dass die Kinder dort das Rauchen als das Natürlichste auf der Welt erleben. Hinzu kommt, dass Kleinkinder ständig Sand, Erde und eben auch Kippen in den Mund nehmen und sich vergiften können. Berlin ist im Vergleich zu Bayern, NRW und Saarland ein Schlusslicht im Nichtraucherschutz. Die Verteidigung von Spielplatzkippen ist ein Teil des Roll Back des Nichtraucherschutzes in Berlin. Verschärft hat sich die Lage auch auf dem Gelände von Krankenhäusern. Dort sollen nach dem Änderungsentwurf des Berliner Nichtraucherschutzgesetzes Raucherinseln in gewisser Entfernung von Eingängen eingeführt werden. Doch die gegenwärtige Lage mit Raucherbereichen führt dazu, dass meist das Krankenhausgelände zu Rauchergelände umfunktioniert wird. Aus meiner Sicht sind Schweden und Finnland ein Vorbild für Berlin. Wir brauchen einen Entwicklungsplan, um bis zum Jahr 2030 rauchfrei zu werden. Ein Nichtraucherschutzgesetz ohne Ausnahmen könnte der nächste Schritt sein. Zu den kleinen Zwischenschritten zählen rauchfreie Spielplätze, Krankenhäuser und Clubs. Zu den größeren Schritten, die bundesweit unternommen werden müssen, sind Werbeverbot und Steuererhöhung für Zigaretten, E-Zigaretten und Tabakerhitzer zu zählen.
Johannes Spatz, Berlin