Die Tabakzeitung, Hauspostille der Tabakindustrie und des Tabakhandels, berichtet am 11. Januar, dass der Umsatz von Zigaretten im Jahr 2007 um 4 Prozent zurückgegangen ist. Für die Nichtraucherschutzbewegung in der Bundesrepublik ist dies ein ausgezeichnetes Zeichen. Nach Aussage der Tabakzeitung seien die Absatzzahlen noch zu Jahresbeginn 2007 leicht gestiegen, waren aber ab Jahresmittel schon wieder „bergab“ gegangen. Noch deutlicher wird diese positive Entwicklung bei dem Verkauf von Zigaretten durch Automaten sichtbar. Dazu sagt die Tabakzeitung, dass der Vertrieb „massiv unter der Akzeptanzproblematik“ nach der Umstellung des Zugangs der Zigarettenautomaten auf Chipkarten „zu leiden“ hätte. Sie berichtet, dass der Marktanteil der Automatenpackungen „drastisch nach unten sackte“. Der Umsatz der Zigaretten, die durch Automaten verkauft werden, sei um mehr als ein Drittel zurückgegangen.
Gegenüber dem Forum Rauchfrei bezifferte in dieser Woche Peter Lind, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller die Zahl der Zigarettenautomaten in der Bundesrepublik auf nahezu 500.000. Damit liegt die Bundesrepublik in absoluten Zahlen mit Japan weltweit an erster Stelle. Doch im Vergleich zur Automatendichte hält die Bundesrepublik leider immer noch einen Negativrekord und ist Weltmeister der Zigarettenautomaten. In Deutschland ist durchschnittlich für jeweils 40 Raucher/-innen ein Automat aufgestellt, in Japan für 60 Raucher/-innen. Im Gegensatz zu Lebensmitteln wie Brot, Butter und Milch könne man in der Bundesrepublik überall rund um die Uhr Zigaretten erwerben. Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei, fordert ein gesetzliches Verbot der Zigarettenautomaten, weil sich dort immer noch auch Kinder und Jugendliche Zigaretten besorgen.
Mit der Umsetzung eines Rauchverbots in der Gastronomie ohne Ausnahmen, wie in Bayern, werde auch der Umsatz der Zigaretten weiter deutlich zurückgehen. Spatz rechnet auf Grund der Erfahrungen in Italien, New York und Irland mit einem bundesweiten Rückgang um ca. 10 bis 15 Prozent. Daher prognostiziert er, dass 2008 insgesamt nur noch weniger als 80 Milliarden Zigaretten in der Bundesrepublik Deutschland verkauft werden. 2007 waren es nach Angabe der Tabakzeitung insgesamt 89,36 Milliarden verkaufte Zigaretten. Für die Gesundheit der Bevölkerung wird das Jahr 2008 ein gutes Jahr. Wie in Piemont, New York oder Schottland ist mit dem Rauchverbot in der Bundesrepublik auch mit einem Rückgang der Zahl der Patienten, die mit akutem Herzinfarkt in Kliniken eingewiesen werden, zu rechnen.
Weitere Informationen bei: Johannes Spatz Tel.: (030) 747 559 25 oder 0176 2441