Philip Morris hat eine Anzeigen- und Plakatkampagne gestoppt, die sechs junge Personen, die in Schlafsäcken auf dem Fußboden liegen, zeigt.
Presseerklärung:
Philip Morris flachgelegt | |
Philip Morris hat eine Anzeigen- und Plakatkampagne gestoppt, die sechs junge Personen, die in Schlafsäcken auf dem Fußboden liegen, zeigt. Der Slogan lautet „6 flachgelegte“. Gleichzeitig hat dieser weltgrößte nichtstaatliche Tabakkonzern dem Bundesverband der Verbraucherzentralen zugestanden, ab dem 21. März mit diesem Motiv nicht mehr für die Zigarettenmarke f6 zu werben und für jeden Fall der Zuwiderhandlung an den Bundesverband eine Vertragsstrafe in Höhe von 7.500 Euro zu bezahlen. Das Forum Rauchfrei hatte den Bundesverband der Verbraucherzentralen wegen einer ganzseitigen Anzeige mit diesem Motiv in der Berliner Programmzeitschrift „Zitty“ (3/2005) alarmiert. Zum einen würden die dargestellten Personen von Jugendlichen für jünger als 30 Jahre gehalten werden und zum anderen sei die Darstellung der jugendlich wirkenden Personen in „lockerer Schlafsackatmosphäre“ besonders geeignet, Jugendliche anzusprechen und zum Rauchen zu animieren. Daraufhin forderte die Verbraucherzentrale den Konzern auf, u.a. wegen des Verstoßes gegen die Selbstverpflichtung der Tabakindustrie eine Unterlassungserklärung abzugeben. Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei, hat in den letzten Jahren in mehr als 50 Einzelfällen Verstöße gegen die Selbstverpflichtung beanstandet. In den meisten Fällen sei es anschließend direkt oder nach Gerichtsverfahren zu Unterlassungserklärungen gekommen. Spatz: „Die Tabakindustrie hält sich nicht an die eigene Selbstverpflichtung.“ Danach ist nämlich die Darstellung von Personen unzulässig, die jünger als 30 Jahre sind oder die von Jugendlichen „für jünger als 30 Jahre gehalten werden“. Unzulässig ist auch die Darstellung „von Situationen und Umgebungen, die typisch für die Welt der Jugendlichen und Heranwachsenden sind“. Die Tabakkonzerne verstoßen gegen ihre eigenen Spielregeln, weil sie sehr genau wüssten, dass die umworbenen Neuraucher Jugendliche seien. Viele Studien haben gezeigt, dass über 80 Prozent der Raucher vor dem zwanzigsten Lebensjahr mit dem Rauchen beginnen. Der Werbemarkt sei ein Kindermarkt. Kinder fangen inzwischen durchschnittlich mit 11,6 Jahren an zu rauchen. Spatz: Das Werbeverhalten der Tabakindustrie zeige, dass nur ein umfassendes gesetzlich verankertes Werbeverbot, das auch Plakat- und Kinowerbung und sonstige Promotionen und Sponsoring beinhaltet, weiterhelfen könne.
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Weitere Informationen bei: Johannes Spatz; Tel.: 017624419964 |