Kaum ist es der Tabaklobby gelungen, das geplante Gesetz zur Einführung eines Außenwerbeverbots für Tabakprodukte auf Eis zu legen, zeigt uns ein Beispiel aus Hannover, wie wenig sich die Tabakindustrie selbst um bereits bestehende Bestimmungen schert. An einer Bushaltestelle direkt vor der Albert-Einstein Schule in Laatzen bei Hannover warb die Firma British American Tobacco für ihre Marke Pall Mall.
Das Beispiel zeigt erneut, dass die Tabakindustrie trotz eigener Bekundungen keinerlei Hemmungen hat, Jugendliche zu umwerben. Tabakwerbung, ganz gleich wie sie aussieht, richtet sich immer auch an Jugendliche, welche die bevorzugte Zielgruppe der Industrie bilden. Dass die Industrie mit allen Mitteln versucht, das geplante Außenwerbeverbot für Tabakprodukte zu verhindern, zeigt, wie sehr sie die Wirksamkeit dieses Verbots fürchtet.
Die Politik darf hier auf keinen Fall nachgeben. Die Argumente für ein Tabakwerbeverbot liegen seit langem auf dem Tisch, der angebliche Beratungsbedarf der CDU/CSU Fraktion, die die Beratung über das Gesetz im Bundestag verschoben hat, ist nicht nachvollziehbar. Schließlich hat sich die Bundesrepublik bereits 2004 zur Einführung eines umfassenden Verbots aller Formen der Tabakwerbung verpflichtet.